Bild: Privatarchiv Daniel König
Header
Persönliche Erfahrungen mit einer Solaranlage
14.07.22 Daniel König
1 / 1
Persönliche Erfahrungen mit einer Solaranlage
14.07.2022

Persönliche Erfahrungen mit einer Solaranlage

Daniel König
Partner und Mitglied der Geschäftsleitung, VR-Mitglied
Daniel König

Meine Frau und ich sind sehr glücklich, tragen wir mit dieser sinnvollen Investition einen kleinen Beitrag zu der viel diskutierten Energiekrise bei und sind den möglichen Strompreissteigerungen oder einem drohenden Stromunterbruch deutlich geringer ausgeliefert.

Viele Betreiber einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wünschen sich nebst grünem Strom auch eine höhere Versorgungssicherheit. Ist ein Gebäude mit einer PV-Anlage ausgerüstet, so wäre es wünschenswert, dass diese Anlage das Gebäude auch bei Netzunterbruch mit Energie versorgen kann. Dies ist heute zum Glück möglich. Meine Frau und ich haben uns mit dem Thema Solarenergie schon vor einiger Zeit beschäftigt und haben verschiedene bereits installierte Anlagen besichtigt und uns erklären lassen. Schnell haben wir gemerkt, dass die Installation einer Fotovoltaikanlage komplex ist und es ohne einen geschulten Fachmann unmöglich ist, eine bedürfnisgerechte Lösung zu finden. Im Januar 2022 entschieden wir uns, eine Solaranlage installieren zu lassen, welche am 15. Juni 2022 in Betrieb genommen wurde. Wir liessen vorgängig 2 Offerten erstellen und mussten feststellen, dass es eine grosse Vielfalt gibt und es schwierig ist, den Überblick zu behalten.

Es wurden Begriffe wie Kilowattstunde (kWh), Kilowatt-Peak (kWp), Wechselrichter, Power Switch usw. verwendet. Da wussten wir, jetzt müssen wir uns intensiv mit Solarenergie beschäftigen. Was ist eigentlich eine Kilowattstunde (kWh)? 1 kWh hat 1000 Watt und entspricht dem konstanten Verbrauch eines Kilowatts Strom während einer Stunde. Ein Waschgang, 7 Stunden Fernsehen, 50 Stunden aktiv am Laptop arbeiten oder 1 Kuchen backen benötigt ungefähr die Energie eines Kilowatt Stroms.

Kilowatt-Peak (kWp) bedeutet nichts anderes als die Messung der Leistung einer Photovoltaikanlage. Ein Modul oder auch Panel genannt erbringt bei unterschiedlichen Bedingungen, etwa bei verschiedenen Aussentemperaturen, eine andere Leistung. Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, geben die Hersteller auf ihren Datenblättern die Leistung unter Standard-Testbedingungen an. So konnten wir unsere 26 Module mit 0.4 kWh pro Modul multiplizieren und so den 10.4 Kilowatt-Peak für unsere Anlage errechnen. Das heisst, unsere Anlage kann bei optimalen Bedingungen (Sonnenhöchststand) 10.4 Kilowatt pro Stunde liefern, was aber sehr selten erreicht wird. Da wir beide arbeitstätig sind, produzieren wir während des Tages zu viel Strom und speisen diesen überschüssigen Strom ins öffentliche Netz ein. Mit einem Speicher kann ein Teil der Energie, bei uns 11.5 Kilowatt Strom, zwischengespeichert werden und während der Nacht oder bei sehr tiefer Leistung abgerufen werden. Unsere Batterie sollte nach aktuellen Versprechungen Mitte September geliefert werden. Wir sind mit den Lieferketten-Problemen konfrontiert, von denen wir immer wieder in Börsenberichten lesen.

Der Wechselrichter ist das Herz einer Photovoltaikanlage und muss gut auf die Gesamtanlage abgestimmt sein. Dabei ist der Wirkungsgrad des Wechselrichters für den Ertrag der PV-Anlage entscheidend. Die Solar-Module produzieren Gleichstrom und dieser wird vom Wechselrichter für das Stromnetz oder den Eigenverbrauch in Wechselstrom umgewandelt.
Einen großartigen Überblick über Stromproduktion, Einspeisung, Verbrauch usw. liefert uns der Solarmanager via eigene App. Wir können auf unseren Haushalt abgestimmt programmieren, wer zuerst auf den überschüssigen Solarstrom zugreifen darf, sei es die Batterie, das Elektroauto oder der Wärmepumpenboiler, erst danach erfolgt die Einspeisung ins öffentliche Netz. Der Solarmanager zeigt uns online, wie unser Solarstrom verwendet wird. Während den Sommermonaten produziert unsere Anlage an sonnigen Tagen mit ca. 60 bis 70 kW Strom pro Tag (von 05.30 Uhr bis 21.15Uhr) einen deutlichen Überschuss, den wir ins normale Stromnetz einspeisen. Wir erhalten dafür ca. 8 Rappen pro kW, bezahlen im Gegenzug während der Nacht 22 Rappen pro kW. Dieses Problem wird entschärft, sobald die Batterie geliefert wird, und so können wir den Eigenverbrauch erhöhen. Eine noch deutlichere Steigerung des Eigenverbrauchs kann mit einem Elektroauto erzielt werden, dieses unterliegt ebenfalls den Lieferkettenproblemen. Wir müssen die Ladezyklen gut planen, so dass wir mehrheitlich Solarstrom während der Produktionszeit unter dem Tag verwenden können. Für 100 km werden ca. 15 Kilowatt Strom benötigt. Somit können wir an einem sonnigen Tag die Batterie eines Elektroautos problemlos laden.

Meiner Frau war die Versorgung bei einem Unterbruch des öffentlichen Netzes wichtig. Wir liessen deshalb zusätzlich eine spezielle Vorrichtung in Form eines Power Switch mit entsprechender Software installieren, sodass die Anlage sowie die Batterie bei einem Stromausfall des öffentlichen Netzes weiterbetrieben werden können. So kann verhindert werden, dass wir bei einem Stromunterbruch trotz PV-Anlage und Batterie bei Kerzenlicht im Dunkeln sitzen.

Während Solarmodule länger als 20 bis 30 Jahre sehr gute Leistung bringen können (über 80% Leistung nach 25 Jahren) haben Batteriespeicher und Wechselrichter eine erwartete Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Auf meinen Solarmodulen haben wir eine Produktegarantie von 15 Jahren.

Wir sind sehr glücklich, tragen wir mit dieser sinnvollen Investition einen kleinen Beitrag zu der viel diskutierten Energiekrise bei und sind den möglichen Strompreissteigerungen oder einem drohenden Stromunterbruch deutlich geringer ausgeliefert.

Zurück zur Übersicht
Persönliche Erfahrungen mit einer Solaranlage
1 / 1