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Ist Airbnb eine Win-Win Plattform?
04.12.20 Giovanni Fedrigoli
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Airbnb
04.12.2020

Ist Airbnb eine Win-Win Plattform?

Giovanni Fedrigoli
Partner und Mitglied der Geschäftsleitung, VR-Mitglied
Giovanni Fedrigoli

Ab auf die private Insel oder lieber ins Iglu?

2008 gründeten Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharzyk Airbnb in San Francisco. Der eigenen Gründungslegende zufolge entstand die Idee im Oktober 2007 aufgrund eigener Erfahrungen mit einer zu teuren WG und ausgebuchten Hotels wegen einer gut besuchten Konferenz in San Francisco. Heute ist Airbnb die weltweit bekannteste Buchungsplattform für Unterkünfte. Seit ihren Anfängen haben 825 Mio. und im letzten Jahr 54 Mio. Menschen eine Unterkunft über Airbnb gebucht. Von 2016 bis 2020 war unter den Google Abfragen nach Unterkünften «Airbnb» der am meisten benutzte Suchbegriff. Das widerspiegelt den hohen Markenwert von Airbnb. Mehr als 4 Mio. Gastgeber bieten Wohnmöglichkeiten auf Airbnb an. In 225 Ländern und in 100’000 Städten findet man auf Airbnb Unterkünfte jeglicher Art. Unter den 5.6 Millionen angebotenen Unterkünften findet man für jeden Geschmack etwas. Auch für diejenigen, die einen ausgefallenen Aufenthalt wünschen. So werden aktuell nebst Häusern und Wohnungen 40’000 Bauernhäuser, 3’500 Schlösser, 2’600 Baumhäuser, 1’600 private Inseln, 140 Iglus, 5’600 Boote zur Miete angeboten.

Die Plattform von Airbnb bietet den Gastgebern (den Anbietern) und den Gästen viele Vorteile und Dienstleistungen: Sichere Kommunikationskanäle, mit Airbnb Payment ein ausgeklügeltes Zahlungssystem, an 7 Tagen einen 24 Stunden-Support, Versicherungsangebote, einen Notfallservice, Risikobewertungen, Zufriedenheitseinstufungen, Preisempfehlungen für die Vermieter, Merchandising, Hilfsmittel zur Einhaltung von Regulierungsbestimmungen. Airbnb verfügt über eine Unmenge von Daten. Dank diesem Datenvolumen und dank künstlicher Intelligenz bietet Airbnb ihren Kunden ein raffiniertes Betrugsverhinderungssystem an. Big Data und Artificial Intelligence sind für Unternehmen wie Airbnb enorm wertvoll, weil Nachfrage- und Beliebtheitstrends rasch erkannt und mit neuen Angeboten und Services relativ schnell neue Bedürfnisse befriedigt werden können. So werden bspw. nicht nur Wohnunterkünfte auf Airbnb angeboten, sondern auch regionale Aktivitäten, die die Gäste buchen können.

Covid hat Airbnb heftig durchgeschüttelt. Die Umsätze sind im 2. Quartal eingebrochen und haben sich im 3. Quartal stabilisiert. Infolge des Einbruchs der Reisetätigkeiten und Massenstornierungen von Buchungen entschied das Management unverzüglich drastische Massnahmen. Im April erhielt Airbnb 2 Mia. USD in Form von langfristigen Krediten, die jederzeit zurückbezahlt werden können. 25% des Personals wurden mit grosszügiger finanzieller Unterstützung entlassen. Die Werbeaktivitäten wurden drastisch gedrosselt und Marketingaufwände stark reduziert. Im 2. Quartal fielen 114.24 Mio. USD Restrukturierungskosten an. In diesem Extremjahr hat die Airbnb Führung mit ihren Entscheiden und Massnahmen ein gutes Risikomanagement bewiesen.

Unseres Erachtens bietet Airbnb eine Win-Win Situation: Viele Privatleute können dank Airbnb ihr Einkommen mit der Vermietung von Zimmern und Liegenschaften aufbessern. Sie erreichen über diese Plattform weltweit sehr viele potenzielle Kunden (Gäste). Reisende finden eine riesige und sehr vielfältige Auswahl an Unterkünften, die preislich oft deutlich günstiger als Hotelangebote sind. Reisende finden dank Airbnb auch Unterkünfte an Orten, in denen keine oder nur wenige Hotels existieren. Die Plattform Airbnb hat auch vielen Menschen in Not geholfen. Zum Beispiel haben wegen Hurricanes oder Feuersbrünsten viele Betroffene ihr Eigenheim verloren und dank Airbnb schnell eine vorübergehende Bleibe gefunden.

Dieser Bericht zu Airbnb stellt keine Aktienkaufsempfehlung der AarauInvest AG dar. Wenn Sie unsere Anlagestrategie unverbindlich kennenlernen möchten, bitten wir Sie, mit uns direkt in Kontakt zu treten.

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